Theater am Stoa
Herbst 1989 Etwa 1,5 km nördlich von Edling, am Rande eines Landschaftsschutzgebietes, kam beim Kiesabbau durch die Firma Gebr. Adler, Edling ein riesenhafter Stein zum Vorschein. Der Inngletscher hatte den Koloß beim letzten großen Eiszeitvorstoß der Würmeiszeit aus der Gegend um Kramsach in Tirol zugeschliffen und bis nach Edling geschoben. Zunächst dachte man nur daran wie die ungeheuere Steinmasse, die in Größe und Gestalt nach Aussagen der Geologen alle bisherigen Funde in Südbayern und im Voralpengebiet übertrifft, aus der 6 m tiefen Kiesgrube gehoben werden könnte. Aber die ungewöhnlichen Ausmaße ( Länge 7 m, Höhe 4,5 m, Breite 5 m, Gewicht ca. 200 t ) verhinderten, dass der Stein überhaupt bewegt wurde. Deshalb liegt er noch da, wo im sein Schicksal zuletzt einen Lagerplatz zugewiesen hatte.
Erst ein halbes Jahr nach dem ungewöhnlichen Fund hatte Peter Adler die Idee, mit den vielen anderen Findlingen, die in dem Gelände und in der benachbarten Grube in Rudering gefunden wurden ein Freilufttheater zu gestalten. Dabei sollte die notwendige Rekultivierung in Verbindung mit einer landschaftsarchitektonisch optimalen Gestaltung des Kiesgrubengeländes genutzt werden, um einen würdigen Rahmen für das „Naturdenkmal Stein“ zu schaffen. Zur Realisierung dieser Idee konnten Mitglieder des gerade entstandenen „Aktionskreises Edling Kultur und Heimat e.V.“ gewonnen werden. In mühsamer, jahrelanger Gemeinschaftsarbeit wurden Findlinge aneinandergesetzt, deren Ringform an die Kulisse eines griechischen Theaters erinnert.
Das wiederverfüllte Gelände am „Stoa“ konnte in den letzten Jahren fertig rekultiviert und bepflanzt werden. Die vom Verein organisierte Baumspendenaktion für den Eichenhain wurde von Edlinger Bürgern und Vereinen großzügig unterstützt. Freiwillige Helfer und auch eine Gruppe Schüler der Edlinger Hauptschule halfen beim Pflanzen der über 200 Bäume. Etwa die Hälfte des 2 ha großen Geländes blieb naturbelassen mit verfülltem Rohboden. Die darauf wachsende Magerwiese wird nur ein- mal im Jahr gemäht. Noch dominieren Pionierpflanzen wie Hundskamille und weißer Steinklee. In einigen Jahren aber wird sich ein artenreiches Gleichgewicht an Vegetation einstellen. Tümpel und Biotope werden von Fröschen, Molchen und Libellen belebt. Die andere, dem Stein zugewandte Hälfte des Geländes wurde leicht humusiert.
Die Wiese mit dem Eichenhain und den Pflanzgürteln kann als Liegefläche und schattiger Freiraum bei Veranstaltungen genutzt werden. Eine gelungene Symbiose von Kultur und Natur.
Bisher sind 5 Steinringe fertiggestellt und bieten etwa 280 Personen einen Sitzplatz. Zwei weitere Ringe sind geplant und sollen in den nächsten Jahren entstehen. Die Fundorte für das notwendige Baumaterial scheinen gesichert.
So ist eine große Idee Wirklichkeit geworden. Die mühevollen Arbeiten am „Stoa“, sowie die materiellen Investitionen zur bisherigen Gestaltung, aber auch die Anerkennung durch die Öffentlichkeit erfüllen den Verein einerseits mit großem Stolz, sind aber andererseits Grundlage und Auftrag, die sich nun bietenden Möglichkeiten zu nutzen und damit zu einer Bereicherung des kulturellen und gemeinschaftlichen Lebens in der Gemeinde und in der Region beizutragen.
Der „Aktionskreis Edling Kultur und Heimat“ organisiert nun schon seit Jahren Veranstaltungen oder bereitet den Boden für namhafte Veranstalter und Interpreten. So ist die archaische, vor allem auch nachts zauberhafte Kulisse des Steins nicht nur Anziehungspunkt für den beschaulichen Wanderer, sondern auch Mittelpunkt von gesellschaftlichen Feiern und Veranstaltungen wie
Kino Utopia Wasserburg (jährliches Open Air Kino)
Diverse Solointerpreten